Unser Ziel: Das Konzept der Terra preta einem möglichst großen Kreis von Interessierten zugänglich machen.

Samstag, 24. Oktober 2009

Terra preta – Lösung des Klimaproblems? Teil 3

Traditionell wurde und wird Holzkohle in so genannten Meilern hergestellt. Dabei wird das zu verkohlende Material – meistens Holz, es können aber auch andere pflanzliche Materialien verwendet werden – auf ebener Erde zu einem Haufen aufgeschichtet, wobei man in der Mitte eine senkrechte Öffnung lässt. Der Haufen wird dann mit Stroh und anschließend Erde abgedeckt. (siehe Abbildung)






Nun wird das Innere des Meilers entzündet, indem man etwas glühende Holzkohle in die senkrechte Öffnung gibt und diese dann verschließt. Das Holz beginnt nun zu schwelen, d. h., es zersetzt sich in der Hitze, wobei es brennbare Gase abgibt. Da durch das Abdeckmaterial etwas Luft eindringen kann, erlischt das Feuer nicht und im Laufe von mehreren Tagen – je nach Größe des Meilers - verschwelt das gesamte Material. Übrig bleibt Holzkohle, die etwa ein Drittel bis maximal die Hälfte des Gewichtes des ursprünglichen Holzes ausmacht.

Dieses Verfahren wird in Industrieländern praktisch nur noch zur Traditionspflege eingesetzt. In den Entwicklungs- und Schwellenländern ist es aber noch tägliche Praxis, da dort Holzkohle noch für viele Zwecke, hauptsächlich aber zum Kochen verwendet wird. Diese Art der Holzkohleherstellung hat jedoch mindestens einen schwer wiegenden Nachteil: Die nicht sehr gut kontrollierte Verschwelung der Biomasse setzt sehr viele Schadstoffe frei. Es bilden sich große Mengen von Feinstaub, gesundheitsschädlicher Rauch, der zu mitunter tödlich verlaufenden Atemwegserkrankungen führen kann, aber auch das Gas Methan, das gegenüber Kohldioxid (CO2) eine 23 Mal stärkere Treibhauswirkung hat. Außerdem geht die Energie, die bei diesem Prozess freigesetzt wird, ungenutzt verloren.

Wenn man also darüber nachdenkt, Holzkohle in größeren Mengen zu gewinnen, etwa zur Herstellung von Terra preta, scheidet das Meilerverfahren grundsätzlich aus. Gefragt sind Techniken, die die Freisetzung von Schadstoffen vermeiden und möglicherweise noch eine Energienutzung erlauben. Hier können drei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen, wovon eines sogar mit relativ geringem Aufwand umgesetzt werden kann:

1. Kochöfen, die über Sekundärluftzufuhr eine unvollständige Verbrennung ermöglichen.

2. Technische Pyrolye

3. Hydrothermale Carbonisierung.

In diesem Artikel werden wir uns auf das erste Verfahren beschränken und die anderen beiden in den nächsten Artikeln beschreiben.

Wie schon oben erwähnt, wird in großen Teilen der Erde mit Holz oder Holzkohle gekocht. Dies geschieht sehr oft auf einfachen Feuerstellen, die nur eine geringe Effizienz aufweisen, d. h., ein Großteil der Wärme, die man eigentlich zum Kochen verwenden möchte, geht durch unzureichende Feuerstellen verloren. Im einfachsten Fall sind dies ein paar Steine, die man um eine kleine Mulde legt und auf denen der Topf abgestellt wird. Einfache, aus Lehm gebaute „Öfen“ stellen die nächste Stufe dar, sind aber immer noch sehr ineffizient. Dies führt dann auch dazu, dass zum notwendigen Zubereiten der warmen Mahlzeiten sehr viel mehr Holz oder Holzkohle verwendet wird, als eigentlich nötig ist. Kocher, die mit Petroleum arbeiten, stellen keine Alternative dar, weil für diesen Teil der Erdbevölkerung dieser Brennstoff viel zu teuer ist, abgesehen davon, das Petroleum als fossilen Brennstoff auf Dauer sowieso keine Lösung sein kann, weil seine Verbrennung zur Globalen Erwärmung beiträgt.



In der letzten Zeit sind daher viele Anstrengungen unternommen worden, um geeignete Öfen zu entwickeln mit denen man außer Kochen auch Holzkohle gewinnen kann, sowohl in den Entwicklungsländern selbst, als auch von Ingenieuren in Industrieländern. Mit der Vielfalt der verschiedenen Typen könnte man schon ein ganzes Buch füllen, deshalb wollen wir uns hier nur auf ein Modell beschränken. Der abgebildete Ofen heißt ANILA-Stove und wird hauptsächlich in Asien verwendet

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