Wie wir bereits zu Beginn unserer Artikelserie berichteten, entstammt die Terra preta dem Amazonas-Regenwald. Dort hatten die Indios bereits vor mehreren tausend Jahren damit begonnen, den Urwaldboden gezielt mit Holzkohle und anderen Stoffen anzureichern und so eine enorme Steigerung der Bodenfruchtbarkeit erzielt.
Dieser Urwald ist nun aber von der Vernichtung bedroht und es bedarf großer Anstrengungen, ihn davor zu bewahren. Denn neben dem Erbe der Terra preta hat der Regenwald eine sehr große Bedeutung für das Klima unseres Planeten: Fachleute bezeichnen ihn auch als „grüne Lunge“ der Erde.
Die Zerstörung des Regenwaldes schreitet in großem Umfang vor sich, jede Minute wird Wald von der Fläche zweier Fußballfelder gerodet, teils um Ackerland für die ansässige Bevölkerung zu schaffen, zum großen Teil aber für Acker- und Weideflächen, die der Fleischproduktion für den Export dienen. Weiterer Einschlag dient der Gewinnung von Tropenholz, ebenfalls für den Export. So sind wir Konsumenten in den Industrieländern nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung. Mit dem Wald verschwinden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die dann unwiederbringlich verloren sind.

Abb.: Nach der Vernichtung des Waldes wird der Boden durch Erosion abgetragen und weggeschwemmt.
Wenn man weiß, dass eine Reihe von Grundstoffen für Medikamente aus solchen Pflanzen gewonnen werden und höchstwahrscheinlich noch viele Wirkstoffe bislang unentdeckt sind, sollte man ein eigenes Interesse an der Erhaltung des Regenwaldes haben.
Seit einigen Jahren gibt es Organisationen, die Spendengelder sammeln, damit dann Regenwald kaufen, um ihn gezielt unter Schutz zu stellen. Nun ist es aus verschiedenen Gründen nicht jedermanns Sache, regelmäßig Geld für solche Zwecke zu erübrigen. Doch seit Kurzem gibt es die Möglichkeit, auch ohne eigenen finanziellen Aufwand einen merklichen Beitrag zum Schutz des Regenwaldes zu leisten.
Der World Wildlife Fund (WWF) hat nämlich zusammen mit den Internet-Suchmaschinen Yahoo und Bing eine neue Suchmaschine ins Leben gerufen, deren Gewinne zu 80% für den Schutz des Regenwaldes verwendet werden. Ein weiterer Vorteil dieser Suchmaschine liegt darin, dass der Strom, der zum Betrieb der Server benötigt wird, Öko-Strom ist, also weitgehend CO2-frei produziert wird.
Der Name dieser neuen Suchmaschine ist www.ecosia.de. Auf der betreffenden Intenetseite finden sich zahlreiche weitere Informationen, so dass wir an dieser Stelle darauf verzichten, zu viele weitere Details darzustellen.
Erwähnt werden sollte allerdings noch, dass Ecosia nicht wie einige andere Suchmaschinen Benutzerprofile anlegt und persönliche Daten zu Werbezwecken weiter verkauft. Wer also großen Wert auf den Schutz persönlicher Daten legt, ist bei dieser Suchmaschine gut bedient.
Jeder, der mit dem Internet umgeht, kann also einen eigenen, wertvollen Beitrag zum Schutz des Regenwaldes leisten. Kommerzielle Anbieter bezahlen nämlich dafür, dass ihre Webseiten in den Suchmaschinen eine gute Platzierung erhalten. Außerdem werden gesponserte Links zu Werbezwecken geschaltet, die ebenfalls kostenpflichtig sind. So erzielen Suchmaschinen Einnahmen, die bei den größeren von ihnen in die Milliarden gehen.
Was liegt also näher, als einen Teil solcher Einnahmen gezielt für den Schutz des Regenwaldes zu verwenden? Das Geld fließt in ein Projekt des WWF im Juruena Nationalpark im Amazonas. Für gerademal 5 Euro/7,50 USD kann man dort einen ganzen Hektar Regenwald schützen. Pro Suchanfrage werden somit knapp 2 m² Regenwald geschützt.
Wer will, kann die Suchmaschine in seinen Internet-Browser einbinden. Dann wird in der Fußzeile jeweils eingeblendet, wie viel Quadratmeter Regenwald man durch seine persönlichen Aktivitäten bisher geschützt hat und wie viele Quadratmeter durch die Aktivität aller Nutzer bisher geschützt werden konnten. Zurzeit sind es pro Tag ca. 1 Million Quadratmeter. Es wäre schön, wenn wir durch diesen Artikel auch dazu beitragen könnten, dass es bald deutlich mehr wird.
Fragen und Anregungen beantworten wir gerne unter unserer Email-Adresse terrapreta@web.de
Arbeitsgruppe Terra preta in der AG Energie & Umwelt