Unser Ziel: Das Konzept der Terra preta einem möglichst großen Kreis von Interessierten zugänglich machen.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Terra preta im Fernsehen

Einen sehr interessanten Film zum Thema Terra preta gab es vor ein paar Wochen beim SWR:

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Hier ein paar Textauszüge:

Rote Bete - so groß wie ein Handball, Zucchinischeiben - so groß wie Kuchenteller, Lauch - so dick wie ein Staubsaugerrohr. Das Geheimnis der Gemüsegiganten hat seinen Ursprung 10.000 Kilometer westlich, mitten im Regenwald des Amazonas: Es ist ein vergessenes Geheimnis der Indios, das Wissenschaftler wiederentdeckt haben - ein ökologischen Schatz: Die Terra preta, „schwarze Erde“ auf portugiesisch. Ein Ackerboden-Wunder, vor vielen hundert Jahren von Menschen gemacht, aus Holzkohle, Dung und Küchenabfällen. Bis zu mehrere Meter dick, bedeckt die schwarze Erde an vielen Stellen den Regenwaldboden. Sie vermehrt sich selbst, speichert Wasser und Nährstoffe in einem Umfang, der Wissenschaftler fasziniert.

Auf Terra preta werden Pflanzen -wie der Maniok- dreimal so groß, wie auf herkömmlichem Ackerboden. Ein Grund dafür ist die enthaltene Holzkohle, die in hohem Maße Nährstoffe und Wasser speichert. Aber sie ist nicht das ganze Geheimnis, des wahrscheinlich fruchtbarsten Ackerbodens der Welt: Seit Jahren versuchen Wissenschaftler fieberhaft herauszufinden, warum die Terra preta so lange die Nährstoffe speichern kann und warum sie sich selbst vermehrt. Was den Indios quasi in den Schoß fiel, stellte die Wissenschaft lange vor ein unlösbares Problem. Jetzt wurde das Geheimnis im nordpfälzischen Hengstbacherhof gelüftet. Dort sind Joachim Böttcher und seine Kollegen der Firma areal bei Versuchen zufällig auf den richtigen Mix der notwendigen Bodenorganismen - Bakterien und Pilzen - gestoßen. Jetzt können sie als erste eine nahezu originalgetreue Terra preta herstellen.

Der Grundstoff für die Terra preta aus der Pfalz ist biologisch reine Holzkohle. Dazu kommen Grünschnittabfälle und Gärreste aus einer Biogasanlage. Hier steckt ein Großteil der Nährstoffe drin, die terra preta ebenfalls so wertvoll machen. Die Masse wird mit Bakterien und Pilzen angereichert und dann gelagert. Schon nach zwei Wochen ist die Terra preta fertig für den Einsatz im Versuchsgarten.Seit vier Jahren bauen die Pfälzer auf dem schwarzen Boden Gemüse an, mit erstaunlichen Ergebnissen: Riesengemüse, das gleichzeitig ausgezeichnet schmeckt. Der Ertrag pro Pflanze ist bis um das vierfache höher, als auf herkömmlichem Boden. Aber das ist noch nicht alles: Terra preta könnte auch helfen, unser Klima zu retten. Wissenschaftler sind überzeugt, dass der Wunderackerboden vom Amazonas das klimaschädliche Kohlendioxid im hohen Maße und dauerhaft in der Erde binden kann.


Die Terra Preta Pioniere aus der Pfalz wagen nun den nächsten Schritt. Gemeinsam mit der Firma Juwi und der Uni Birkenfeld planen sie die weltweit erste Terra preta Produktionsanlage im Hunsrück. Ab 2011 sollen im Energiepark in Morbach 50.000 Kubikmeter Terra preta pro Jahr produziert werden. Zunächst vor allem als Pflanzensubstrat für Hobbygärtner. Damit hätten die Bewohner des Amazonas wohl nie gerechnet. Was für ihre Vorfahren viele Jahrhunderte einfach selbstverständlich war, könnte nun den Ackerbau auf der ganzen Welt revolutionieren.

Quelle: http://www.swr.de/im-gruenen-rp/-/id=100810/nid=100810/did=5387410/13e5kgm/index.html

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